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Grundlagen des schulischen Lernens

 
05. Mai 2014
Grundlagen des schulischen Lernens
Kategorie: Besser lernen

 

Wir dürfen nicht vergessen, daß unsere Kultur auf Schrift beruht. Die Beherrschung des Lesens und Schreibens ist Voraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Der Computer ersetzt das handwerkliche Können nicht, er kann dieses allenfalls ergänzen. Der schulische Wissenserwerb stützt sich -- und dies wird sich nicht ändern -- auf das geschriebene Wort. Die Erfordernisse des modernen Unterrichts unterscheiden sich daher nicht grundlegend von jenen, die gepflegt wurden, als es noch keine digitalen Kommunikationsmedien gab.

 

 

Mit Texten in der Schule lernen

 

Aufmerksam lesen:
Lesen vermittelt Wissen. Voraussetzung ist Aufmerksamkeit
. Aufmerksamkeit braucht Stille und Zeit. Flüchtiges Lesen bringt zwar Zeitgewinn, aber wenig Lernzuwachs. 

 

Sich intensiv mit dem Thema befassen:
Lesen, Schreiben, Zeichnen, Nachschlagen, Memorieren, Vortragen – all das fördert die Konzentration. Dazu soll, nein dazu muß Zeit sein!

 

Ruhe und Stille:
Während des konzentrierten Arbeitens mit Texten ist eine Atmosphäre der Ruhe und Stille unerläßlich. Für diese zu sorgen, gehört zum Aufgabenkreis des Lehrers. Lärm ist einer der Haupt-Stressoren, die jeder geistigen Arbeit abträglich sind. Außerdem macht Lärm auf Dauer krank.

 

Fragen beantworten:
Fragen zum Text sind nicht nur unter inhaltlichen Aspekten zu sehen. Häufig sind Fragen rein rhetorischer Natur: dabei werden Fachbegriffe, Satzstrukturen und Stil vom Schüler übernommen und fließen in seinen aktiven Wortschatz ein. Dies ist der Grund, weshalb in der Schule früherer Generationen gefordert wurde: Antworte in ganzen Sätzen! Die Lehrer wußten, daß sich bei dieser Art Frage-Antwort-Spiel die Bausteine der gehobenen Schriftsprache einprägen. So, und nicht anders, erwirbt ein Schulkind mit den Jahren die vielbeschworene Sprachkompetenz!
Die moderne Pädagogik vernachlässigt diese Methode, weil der rasche Wissenserwerb über alles andere gestellt wird. Man vergißt, daß die Sprache das Werkzeug ist, mit dem der Bau der Bildung errichtet wird. Oder anders ausgedrückt: Die Sprache ist das Boot, auf dem das Schiff der Weisheit segelt. Wer den Ozean des Wissens brustschwimmend überqueren will, kommt nicht weit.

 

Sorgfalt:

Beim Schreiben soll mit Sorgfalt gearbeitet werden. Das bloße Ausfüllen von Lücken ist dem Lernerfolg wenig dienlich, denn nur schreibend erfaßt man Zusammenhänge, weil beim Schreiben jedes Wort langsam mitgedacht wird. Nicht auf die Menge des produzierten Textes kommt es an, sondern auf die Qualität. Für schriftliche Aufgaben muß im Unterricht ausreichend Zeit und Ruhe zur Verfügung stehen. Schreiben ist außerdem eine ausgezeichnete Stilleübung, es beruhigt die Klassenatmosphäre.

 

Kontrolle:
Die Erstkontrolle des Selbstgeschriebenen führt der Schüler selbst durch. Die Letztkontrolle der Schülerarbeit aber liegt stets in den Händen des Lehrers. Durch die Lehrerkontrolle wird das Bedürfnis des Schülers nach Anerkennung befriedigt. Das Bedürfnis, in unserem Tun gesehen und anerkannt zu werden, ist ein zutiefst menschliches. Und es ist nicht gleichgültig, WER hinschaut und bewertet! Das Lob des Lehrers ist hundertmal mehr wert als das Lob des Sitznachbarn. Andererseits kränkt ein Tadel des Gleichaltrigen mehr als ein Tadel des Lehrers. Jeder mag diese Gefühle an sich selbst erkunden.
Das Schulkind lernt nicht für sich selbst, es strengt sich für den Lehrer an. Es will gut sein –- in zweifacher Hinsicht: formal und sittlich. Das dürfen wir nicht vergessen. Das Kind möchte zur Gemeinschaft etwas Nützliches beitragen, es möchte den Ansprüchen der anderen genügen. In der Schule hat das Kind die Aufgabe zu lernen. Daher der Wunsch, seine Anstrengungen mögen von den Erwachsenen erkannt und bewertet werden. Keine Schülerarbeit darf ohne abschließende Würdigung eines Erwachsenen bleiben!

 

Karin Pfeiffer

 
 

 

 

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