Das Prinzip, das diesem Arbeitsheft zugrunde liegt, ist das psychomotorische Herangehen an Sprache. Um die Wörter in rhythmische Bestandteile zu zerlegen, stützen wir uns auf Verse und Reime. Grundsätzlich geht die Lese- und Rechtschreibschwäche mit einer ausgeprägten Gliederungsschwäche einher, und diese gründet in der mangelnden Fähigkeit, in sprachlichen Formen einen Rhythmus zu entdecken. Ursprung des Lernens ist Bewegung. Jede Unterrichtsstunde beginnen wir daher mit körperlichen Übungen.
Alles Lernen ist Bewegung – anfangs sichtbare und grobe Bewegung, später sind sie kaum noch wahrnehmbar: es bewegt sich nur noch etwas im Gemüt. Deshalb ist es auch unmöglich, ohne Beteiligung des Gefühls zu lernen. Es gibt kein bloßes Interesse an Lernstoffen, wie manchmal unterstellt wird. Immer ist das Brückenglied "Mensch" notwendig: ein Lehrer, der sich im Sinne des Lernstoffes engagiert, der ein eigenes Interesse am Fortkommen des Schülers entwickelt.
Wenn in der Vorschulzeit zu wenig gesungen, getanzt, gereimt und rhythmisch mit Sprache gespielt wurde, haben es die betreffenden Kinder wesentlich schwerer, Lesen und Schreiben zu lernen. Deshalb ist ein Förderunterricht, der ganzheitlich-körperlich ansetzt, erfolgreicher als bloßes Vermitteln abstrakter Regeln.