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Das Hochzeitsgeschenk

 
07. Oktober 2007
Das Hochzeitsgeschenk
Kategorie: Besinnliches

Irgendwo sollte eine Hochzeit gefeiert werden. Die Brautleute hatten nicht viel Geld, aber dennoch waren sie der Meinung, daß viele Leute mitfeiern sollten. Es sollte ein großes Fest werden. Sie baten die Eingeladenen, je eine Flasche Wein mitzubringen. Am Eingang würde ein großes Holzfaß stehen, in das sie ihren Wein gießen könnten. Und so sollte jeder die Gabe des anderen mittrinken und jeder mit jedem froh sein.
Als nun das Fest eröffnet wurde, liefern die Kellner zu dem großen Faß und schöpften daraus. Doch wie groß war das Erschrecken, als die Gäste den ersten Schluck aus den Gläsern nahmen: es war Wasser! Wie versteinert saßen sie alle da, als ihnen bewußt wurde, was geschehen war. Nicht nur der einzelne, sondern ein jeder von ihnen hatte gedacht:
Die eine, die einzige Flasche Wasser, die ich selbst hineingieße, wird man in der Menge des von den anderen mitgebrachten Weins nicht schmecken, nicht merken. Heute will ich auf Kosten anderer feiern.
 — Das Fest hat nicht stattgefunden.

Parabel




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