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Disziplin

 
26. Oktober 2006
Disziplin
Kategorie: Erziehung

Basel, WorldDidac 2006. Rund ums Messegelände fallen Plakate zum Thema Erziehung ins Auge, zum Beispiel dieses mit der Aufschrift: „Erziehung macht stark“. Auf einem anderen ist ein stilisiertes Kind abgebildet, das sich in einem Wutausbruch ergeht. Text: „Grenzen setzen“. Diese Botschaften drücken aus, worunter unsere Gesellschaft zunehmend leidet: die Verwahrlosung unserer Kinder und Jugendlichen, und der Terror, den unerzogene Kinder auf die Gemeinschaft ausüben können.

Zu lange ist das Thema Erziehung tabuisiert worden, Kinder würden von selbst sozial eingestellte, starke und leistungsfähige Mitglieder unserer Gesellschaft, wenn wir sie nur gewähren ließen. Obwohl wir inzwischen erkannt haben, daß das Gegenteil der Fall ist, sind die Begriffe „Disziplin“ und „Verzicht“ immer noch mit einem Tabu belegt – besonders im Umkreis der Schule. Vernünftige Eltern und Lehrer wissen längst, welche erzieherischen Voraussetzungen für den Schulerfolg nötig sind, doch die offiziellen Lehrpläne und Botschaften, welche von Schulaufsicht und sogenannten Experten erlassen werden, gehen immer noch vom utopischen Konstrukt der „Autonomie des Kindes“ aus. Das ist unverantwortlich, denn es verhindert einen energischen Richtungswechsel, der so dringend nötig wäre – nicht nur der Leistung, sondern auch des Wohlfühlens wegen. Unerzogene Kinder sind nämlich genauso unglücklich wie die Erwachsenen, die mit ihnen leben.

Was tun? Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern: folgen Sie ihrem Gefühl, lassen Sie „ketzerische“ Gedanken zu, die sich unerbittlich ins Bewußtsein zwingen. Sie wünschen sich doch nichts sehnlicher, als daß Ihre Kinder später einmal selbstdiszipliniert ihr Leben in die eigene Hand nehmen können! Also erziehen Sie. Setzen Sie Grenzen. Sagen Sie, wo es lang geht. Die Kinder wünschen sich das, auch wenn sie protestieren. Das Protestieren gehört dazu, es ist ein Ritual, das man aushalten muß. Üben Sie natürliche Autorität aus!

Und wenn das manche noch immer nicht hören wollen: Der Weg zur Selbstdisziplin führt nun einmal über äußeren Zwang, denn „Selbstdisziplin ist nicht nur eine Frage der inneren Einstellung, sondern Folge von Einübung und Gewöhnung.“ (Bernhard Bueb) Den Rahmen dafür müssen wir, die Erwachsenen setzen. Wer sonst sollte dies tun?

Karin Pfeiffer

 
 

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