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29. März 2009
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Kategorie: Newslettertexte

Nachtrag zu meiner Kolumne im Newsletter Nr. 29


„Zu schnell gefahren?
Der Tacho ist schuld!"
 

Wie zu erwarten war, wird das Thema (ADHS) kontrovers diskutiert. (Lesermeinungen:»») Bezeichnend ist, daß nicht die objektiven Tatsachen als vielmehr gekränkte Gefühle die Erste Geige spielen. Die Munition wird auf Nebenkriegsschauplätzen verschossen. Mir aber geht es um Grundsätzliches von großer gesellschaftlicher, historischer und kultureller Tragweite. Ich weiß nicht, ob es mir möglich ist, dieses zu vermitteln. Dennoch werde ich es versuchen:

Im nächsten Newsletter Anfang April will ich das Thema aufgreifen und umfassend antworten. Bleiben Sie dran!

Karin Pfeiffer
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Zu den aktuellen Einträgen:

Sehr geehrte Frau Stotz-Breidenbach,
sehr geehrte Frau von Hagen-Baralt!

Für Ihre ausführlichen Stellungnahmen bedanke ich mich sehr. Diese zeigen, daß meine Beiträge gelesen und diskutiert werden. Inzwischen habe ich den Wortlaut des betroffenen Newsletter-Beitrags zur Einsichtnahme in den Blog eingestellt. Ich bitte herzlich darum, meine Ausführungen aufmerksam zu lesen. Sie bilden den Versuch, den Sachverhalt aus persönlicher Sicht darzustellen. Die Erfahrung meines langen Lebens zeigt, wie sich alles im Kreise dreht: es gibt nichts Neues; die Muster des Leidens sind seit Jahrtausenden dieselben geblieben. Der Sache wird nicht gerecht, wer meine Äußerungen vorschnell als »pseudowissenschaftlich« und »salopp« abtut. Ich bin keine Wissenschaftlerin, betreibe auch keine wissenschaftlichen Forschungen, erhebe daher auch keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Ich erlaube mir lediglich eine eigene Meinung zu haben, die sich einerseits aus stetiger Beschäftigung mit der Thematik, andererseits aus praktischer Lebenserfahrung speist. »Pseudowissenschaftlich« kann nur sein, wer aus eigennützigen Motiven den Hebel der (Pseudo)Wissenschaft betätigt.

Man mag mir nun alles mögliche unterstellen: Irrtum, einen unüblichen Blickwinkel, Fehl- oder Falschinterpretation.  »Pseudowissenschaftlichkeit«, wie sie in Form »salopper« Unterhaltung für Tages- und Regenbogenpresse typisch sind, möge man mir bitte nicht unterstellen. Fern jeder politischen Korrektheit möchte ich so frei sein zu sagen, was ich sehe und was meine Meinung ist, ohne dafür persönlich verunglimpft zu werden. Der Tag, an dem dies nicht mehr möglich sein sollte, wird der Tag sein, an welchem ich aufhöre, mich öffentlich zu äußern.

Weder über Eltern noch über Lehrer breche ich in meiner Newsletterkolumne den Stab — im Gegenteil! Wenn Betroffene in ihrer tiefen Verzweiflung zur chemischen Notbremse (Ritalin) greifen, verstehe ich das nur zu gut. Man muß dann handeln, um sich Luft zu verschaffen. Danach aber sollte, nein MUSS! — der zweite Schritt getan werden — diesen anzuregen dienen meine Zeilen. Es ist also zu fragen: Wo liegen die tieferen Ursachen? Was muß ich ändern? Wie kann ich helfen, damit nicht nur die Oberfläche beruhigt wird? Welche Nachteile könnte die Gabe eines Medikaments auf lange Sicht haben ...

All dies ist unbequem, aber überlebensnotwendig. Die beruhigende Symptombehandlung entbindet nicht von der Verantwortung, nach den tieferen Ursachen des »Unangepaßtseins« zu forschen. Es liegt mir absolut fern, sehr geehrte Frau Stotz-Breidenbach, das Los der betroffenen Menschen »zu erschweren«, wie Sie meinen. Auf welche Weise sollte ich, nur weil ich nachdenke, das Los der Betroffenen erschweren? Der Weg zur Erkenntnis ist steinig, Korrekturen schmerzhaft. Das habe nicht ich mir ausgedacht. Das ist ewiges Gesetz der Schöpfung. Wer darauf hinweist, ist nicht Urheber dieser traurigen Wahrheit.

Frau von Hagen-Baralt stößt sich an den Äußerungen wegen angeblich »oberflächlicher Darstellung der ADHS-Problematik«. Das bedarf der Richtigstellung. Es war nicht meine Absicht, das Erscheinungsbild der ADHS oder deren Problematik erschöpfend darzustellen. Vielmehr habe ich das Phänomen gewählt, um beispielhaft aufzuzeigen, wie die moderne Gesellschaft zum Zweck des reibungslosen Ablaufes aller Lebenserscheinungen Lästiges und Störendes durch Symptombekämpfung zu beseitigen trachtet. Allein im Bereich der Medizin findet sich reichlich Anschauungsmaterial. Die oberflächliche Korrektur tieferliegender Leiden ohne Änderung der Lebensführung jedoch hat Folgen, die für die Betroffenen mittel- und langfristig nur zu noch mehr Leiden führen kann. 

Für Ursachenforschung benötigt der Mensch viel Zeit und Geduld. Es liegt in seiner Natur, diese deshalb gern zu vernachlässigen! Die Zeit, die wir zur Lösung nicht zu haben glauben, wird uns eines Tages jedoch abgenötigt werden, wenn nichts mehr geht. Für alles gibt es tiefere Ursachen, und so lange diese nicht gefunden sind, wird das Problem immer wieder auftreten und sich stufenweise verschärfen, zu unser aller Leid und Nachteil.

Ums Rechthabenwollen kann und darf es nicht mehr gehen. Wer mihelfen will, Leid von Kindern abzuwenden, wird nicht darum herumkommen, sich von bequemen Allgemeinplätzen zu lösen. Wir sitzen alle in einem Boot.

Alles weitere im nächsten Newsletter zum 3./4. April 2009

Lektüre für Interessierte: Die Ritalin-Gesellschaft: Buch und Leseprobe

 

 

Abschließend



Ein Wort zur Rechtschreibung:

Kunden des Stolz Verlags wissen, dass die Autorin Karin Pfeiffer ihre Kolumnen aus Überzeugung (bessere Lesbarkeit, Konsistenz) in klassischer Rechtschreibung verfasst, und dies wird allgemein akzeptiert. Die Ablehnung der Zwangseinführung des neuen Regelwerks wird von vielen Personen, Institutionen und Verlagen  geteilt. Die Vermutung, es handele sich bei dem aktuellen Beitrag um einen »älteren Erguss« (Zitat aus einer Zuschrift), da in »alter Rechtschreibung«, ist nicht richtig. Wir hoffen, dass künftige »Ergüsse« der Autorin trotz der Anwendung der klassischen Orthographie auf Interesse stoßen werden — ist doch gerade von den Freunden der Reformorthographie immer wieder treuherzig betont worden, es gehe nicht um die Form, sondern um den Inhalt des Geschriebenen! Bleiben Sie uns also bitte trotz des vorwitzigen »daß« in Pfeiffers Kolumnen gewogen, wenn Ihnen die Inhalte gefallen ...

Die Lernhefte für Schüler, die im Stolz Verlag erschienen sind, folgen allesamt den staatlichen Regeln zur Rechtschreibung (z.B. ss-Schreibung). Kein Gesetz schreibt vor, wie man in der Öffentlichkeit zu schreiben hat — die Regeln der Reformorthographie haben kraft hoheitlicher Dienstanweisung allein im Bereich der staatlichen Schulen Vorschriftscharakter. Es sei noch einmal daran erinnert:  Schrift ist zum Lesen da, nicht zum Schreiben. 

Peter Stolz
-Geschäftsführer-

 

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