www.stolzverlag.de

Semantischer Gendersalat

 
22. November 2011
Semantischer Gendersalat
Kategorie: Schriftkultur

Mitteilung für Patienten

Bereits die mildeste und häufigste Form der Trennung einer »Rolle des Verantwortungstragens« (Arzt/Ärztin) von einer »Rolle des sich-Anvertrauens und sich-Unterordnens« (Patient/in) reduziert die Eigenverantwortlichkeit, mit der der/die Patient/in Entscheidungen in Bezug auf seine/ihre Gesundheit trifft. Damit wird der/die »beratende Arzt/Ärztin« zum/zur »entscheidenden Arzt/Ärztin«. In bestimmten Situationen haben Patient/in und Arzt/Ärztin natürlich keine andere Wahl (zum Beispiel bei einer Notfallbehandlung eines/einer Bewusstlosen). Doch bereits die Entscheidung, ob ein vom Arzt/Ärztin empfohlener Wahleingriff durchgeführt werden soll, will der/die mündige Patient/in in Eigenverantwortlichkeit selbst treffen. Demgegenüber nimmt der/die unmündige Patient/in seine/ihre Eigenverantwortlichkeit nicht wahr, ohne dass er/sie durch zwingende Gründe daran gehindert würde.

Na, alles auf Anhieb verstanden?
 
 

 



Kommentare zu diesem Beitrag:
von Floriane (22. November 2011, 16:15):
Nein, das habe ich nicht verstanden, auch nicht nach mehrmaligem Lesen.
Ist das aber so wichtig? Wirklich wichtig ist doch nur, dass man uns Frauen endlich den Respekt zollt, den wir verdienen und auf den wir so lange haben schmerzlich verzichten müssen. Über Jahrhunderte (wenn nicht gar Jahrtausende) hinweg wurden wir in übelster Weise benachteiligt, darum schlage ich vor, dass aus allen Texten (wie etwa dem obigen) die männliche Form gestrichen wird zum Zwecke eines längst überfälligen Leidensausgleichs im Sinne der Gleichberechtigung. Müssen die Männer nicht endlich am eigenen Leib erfahren, wie unendlich gedemütigt sich Frauen fühlen, wenn sie in irgendwelchen Schreiben immer wieder übersehen werden? In geradezu schamloser Weise stellte man sie in den Schatten der Männer, die allein als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft galten und von den Amtstuben bis ins Privatleben das alleinige Sagen hatten.
Ist dies alles nicht viel wichtiger als die kleinkarierte Frage, ob ein Text verständlich ist? Dieses Manko kann außerdem durch die Annahme meines Vorschlags ohne Probleme beseitigt werden.
Vermutlich stammen Text und Frage sowieso von einem Mann, der noch immer nicht wahrhaben will, dass es endgültig aus ist mit seiner Vorherrschaft.:)
 
von Blechbüchse (24. November 2011, 09:49):
Geh, Floriane, so ein Schmarrn, den Sie da abliefern! Als ob Sprache dazu diente, Ihnen als Frau eine Sonderposition zu verschaffen! Gehts nicht ein bisschen kleiner?
 
von Floriane (24. November 2011, 11:26):
Liebe Blechbüchse,
habe extra übertrieben, um mich lustig zu machen über Feminismus- und Genderwahn.
Bin ein(e) ausgesprochene(r) Genderfeind(in).
 
von Blechbüchse (24. November 2011, 12:32):
Liebe Floriane,
da bin ich aber erleichtert. Mir tut diese Sprachverstümmelung nämlich richtig weh.
 



Alle Informationen ohne Gewähr
http://www.stolzverlag.de/de_blog_permalink_488.html