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Ich kann es ja doch, na also!

 
25. April 2008
Ich kann es ja doch, na also!
Kategorien: Schriftkultur | Besser lernen

Unterricht ganz ohne Zeitgeistiges ...
Oft schon habe ich diese Geschichte erzählt: Mitten im Schuljahr stieß Marco zu uns. Ich war damals Klassenlehrerin in der siebten Klasse einer Hauptschule und unterrichtete diese auch in Deutsch. Damals bereits wurden jene fortschrittlichen Unterrichtskonzepte gepflegt, nach denen regelmäßiges Üben der Rechtschreibung nicht vorgesehen war. Der sogenannte Zeitgeist ist mir immer suspekt gewesen, und so gehorchte ich trotz meiner Jugend meiner inneren Überzeugung und kümmerte mich wenig um amtliche Empfehlungen oder Ratschläge von Experten (die doch meist wenig Ahnung von der Praxis hatten). 

Gute Rechtschreibung als schulisches Lernziel
Ich sah es vorrangig als meine Aufgabe an, den Schülern im Deutschunterricht neben Kenntnissen der Sprachlehre und Stilkunde auch eine gute Rechtschreibung zu vermitteln. Mit meinen 13- bis 14Jährigen spulte ich deshalb unverdrossen ein selbstgestricktes Unterrichtsprogramm ab: zu Beginn einer jeden Deutschstunde schrieb ich ein Dutzend Wörter an die Tafel, die mit Konzentration abgeschrieben, auswendig gelernt und in Sätze eingebunden wurden. An einem jeweils festgelegten Tag der Schulwoche stand dann mit ebendiesen Wörtern eine Art Minidiktat auf dem Programm. Die Kurzansage, in der das geübte Wortmaterial erschien, bildete den Höhepunkt der Woche – das kann ich ohne Übertreibung sagen, denn der Erfolg war groß! Zur Freude aller Beteiligten – Schüler, Eltern, einschließlich meiner Person – hob sich der allgemeine Pegel der Rechtschreibkompetenz zusehends. Vergaß ich einmal auf das Rechtschreibritual, so empörten sich meine Schüler über das Versäumnis und „verdonnerten" mich regelrecht dazu, das Diktat nachzuholen. Erfolg macht eben süchtig.

Marcos Rechtschreibung war eine Katastrophe, die Hoffnung von Mutter und Sohn auf Besserung gleich null. Doch schon nach einigen Wochen der Teilnahme an meinem „unzeitgemäßen" 5-Minuten-Rechtschreib-Training spürte Marco Aufwind, und bald konnte er mit den anderen mithalten. Seine Rechtschreibung besserte sich zusehends. Hoffnung und Freude beflügelten sein Tun, und am Ende des Schuljahres suchte mich die völlig verblüffte Mutter auf, um sich das „Wunder" erklären zu lassen.
Diese Anekdote beschreibt anschaulich die Wirkweise der 5-Minuten-Diktate. Seit Jahren schon wird dieses ausgetüftelte Rechtschreib-Training für jeden Ratsuchenden im Stolz Verlag angeboten, das Interesse daran ist gleichbleibend groß. Immer wieder bestätigen mir Lehrer, Eltern und Schüler die banale Tatsache: wenn regelmäßig in kleinen Schritten geübt wird, zeigt sich Erfolg. Und zwar bei allen Schülern, gleichgültig, wie groß deren Probleme auch sein mögen. Ist doch klar: ganz ohne Übung geht nichts, nirgendwo im Leben.

Die 5-Minuten-Diktate sind erfolgreich
Seit jenen Tagen, in denen die 5-Minuten-Diktate „zur Welt kamen", hat sich der Zeitgeist nicht geändert, im Gegenteil. Immer noch gilt das Schreiben von Diktaten und das generelle Üben der Rechtschreibung als Zeitverschwendung, als sei den Kindern das richtige Schreiben allein mit dem Regelfutter und reichlich gutem Willen zu vermitteln. Pustekuchen!

Übung tut not. Die 5-Minuten-Diktate sind ein einfaches, aber ungemein wirkungsvolles Übungsmaterial. Sie trainieren die Konzentration und führen Schritt für Schritt zu sicherer Rechtschreibung. Wer geduldig übt, wird reich belohnt durch mehr Sicherheit im Schreiben. Die 5-Minuten-Diktate wirken außerdem wie ein homöopathisches Psychopharmakum: der Erfolg stimuliert und motiviert und verleiht darüber hinaus eine völlig neue Selbstsicherheit:

Ich kann es ja doch, na also!

 Karin Pfeiffer



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