Die Kuh wäre entsetzt, wüsste sie, was mit ihrer Milch passiert … Foto: Rainer Sturm / pixelio
Milch, die nicht sauer wird Was heute im Supermarkt als frische Milch verkauft wird, heißt zwar noch ähnlich und sieht nahezu gleich aus, ist jedoch alles andere als frisch. Kaum ein Käufer hat bemerkt, dass frische Milch zunehmend durch sogenannte ESL-Milch ersetzt wird. ESL steht für »extended shelf life« und bedeutet »im Regal länger haltbar«. Ungeöffnet ist diese Milch auch nach drei Wochen noch genießbar. Vor allem Produzenten und Handel profitieren von der längeren Transport- und Lagerfähigkeit, die allerdings auf Kosten der Qualität geht. Während traditionelle Frischmilch lediglich pasteurisiert wird (30 bis 40 Sekunden auf 72 bis 75°C erhitzt), unterliegt ESL-Milch einem aufwendigeren Verarbeitungsprozess. Damit die Milch keinen Kochgeschmack bekommt, erhitzen viele Hersteller nur den abgetrennten Rahm. Die verbleibende Magermilch pressen sie durch einen mikroskopisch feinen Filter, um Keime zu entfernen. Alles wieder zusammengemischt, homogenisiert und pasteurisiert ergibt schließlich die »länger frische« Milch. Allerdings verändern sich dabei die Nährstoffe: Die Homogenisierung verkleinert die Fettkügelchen und verteilt diese fein, um das Aufrahmen zu vermindern. Auch Eiweiße verändern sich beziehungsweise zerreißen völlig. Dem ungehinderten Durchtritt durch die Darmwand steht somit kaum noch etwas entgegen. Ein Zusammenhang zwischen dem Konsum homogenisierter Milch und dem gehäuften Auftreten von Milchzuckerunverträglichkeit und Darmerkrankungen ist zwar bislang nicht nachgewiesen. Gänzlich von der Hand zu weisen ist dieser allerdings nicht. FET aus: Naturarzt Nr. 7, Juli 2009, Seite 45 |